Basiswissen für Heimerwerker: Was man über Schleifpapier wissen muss!

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Was man über Schleifpapier wissen muss!

 
Schleifpapier sowohl für feine als für grobe Körnung sollte zur Grundausrüstung jeder guten Werkstatt gehören. Schleifpapier wird für das Abtragen von Oberflächen und dem Brechen von Kanten verwendet. Das weiß vermutlich jedes Schulkind.

Doch welches Schleifpapier nehme ich für welches Vorhaben? Wusstet ihr, dass das Schleifpapier nicht immer aus Papier besteht? Und was bedeuten die aufgedruckten Zahlen auf der Rückseite des Schleifmittels?

Um diese offenen Fragen  zu klären, haben wir das Schmirgelpapier mal genauer unter die Lupe genommen:

Schleifpapier ist unter vielen Namen bekannt, wie Schmirgelpapier, Sandpapier, oder auch Glaspapier.

Der Name „Sandpapier“ stammt daher aus einer Zeit, als die Körnung noch zum Großteil aus Sand bestand. Heute besteht die Körnung vorwiegend   aus künstlich hergestellten Körnern aus besonderer Härte, die teilweise sogar für den Nasschliff verwendet werden können.

Zudem wird das moderne Schmirgelpapier nach bestimmten Normen hergestellt, dies stellt sicher, dass sie die meisten Schleifpapiere nicht nur auf Hölzern, sondern ebenfalls auf Metalle, Lacke und Kunststein benutzen können.

Körnung:

Bei der Betrachtung von Schleifpapier ist euch sicher schon der Aufdruck auf der Rückseite aufgefallen. Man findet oft Kombinationen wie P40, H120 oder E240.

Die einzelnen Buchstaben am Anfang der Kombination geben die Härte des Schleifkornes in alphabetischer Reihenfolge an.

Bezeichnungen von A bis K stehen für eher weiche, L bis O für mittlere und P bis Z für besonders harte Körnungen.

Die Zahl hinter dem Buchstaben gibt die Körnung des Schleifpapiers an. Je höher sie ist, desto feiner ist die Körnung und damit auch das spätere Schliffbild.

Die Ziffern werden in der Maßeinheit Mesh angegeben, die die Maschenweite eines Siebs pro einem Zoll angibt.

Wie ist ein Schleifpapier aufgebaut?

  1. Die unterste Schicht stellt das Trägermaterial dar, diese besteht je nach Verwendungszweck aus Leinen, Vulkanfiber oder Papier. Diese Schicht ist besonders leicht zu falten und sehr biegsam. Sollten Sie hingegen mit einer Maschine schleifen, wird häufig Stoffgewebe verwendet, da dies um einiges widerstandsfähiger ist und auch höheren Belastungen standhält.
  2. Auf die Trägerschicht wird ein Klebstoff aufgelebt, welche den Grundbinder darstellt. Bestandteil dieses Grundbinders ist im Regelfall Kunstharz oder Hautleim und sorgt dafür, dass die einzelnen Schleifkörner am Trägermaterial hängenbleiben.
  3. Die dritte und wichtigste Schicht ist die Schleifkörner. Diese bestehen ebenfalls aus vielen unterschiedlichen Materialien und unterscheiden sich dabei maßgeblich in der Härte. Bestandteile sind etwa Diamant, Siliziumcarbid, Aluminiumoxid oder Bornitrid.

    Aluminiumoxid: Dabei handelt es sich um eine Sauerstoffverbindung von Aluminium, die auch oft als Korund bezeichnet wird. Es ist hart, widerstandsfähig und kommt relativ häufig vor, wodurch es sich ideal als Schleifmittel einsetzen lässt.

    Siliziumcarbid: Es besteht aus Kohlenstoff und Silicium und ist etwas härter als Aluminiumoxid. Außerdem hat es einen sehr guten Reibwiderstand und einen hohen Schmelzpunkt, weshalb es oft beim maschinellen Schleifen verwendet wird.

    Bornitrid: Bornitrid ist aus Stickstoff und Bor aufgebaut. Es erreicht beinahe die Härte eines Diamanten und gilt damit als der zweithärteste bekannte Stoff. Bei hohen Temperaturen ist es sogar Schleifpapier mit Diamant-Körnung überlegen.

    Diamant: Ein Diamant besteht aus Kohlenstoff, der durch sein besonderes Gefüge eine extreme Festigkeit und Härte aufweist. Es ist das härteste, uns bekannte, Material. Durch seine geringere Wärmebeständigkeit ist Schleifmittel mit dieser Körnung nicht überall einsetzbar.

  4. Die letzte Schicht stellt der Deckbinder dar, welcher über den Schleifkörnern liegt. Er sorgt für den festen Halt zwischen den einzelnen Körnern. Dabei wird beim ersten Anschliff dieser Deckbinder von der Oberfläche auf die Schleifkörner abgetragen, sodass diese daraufhin frei liegen.

 

 

Welche Körnung ist die Richtige?

  1. Die grobe Körnung liegt zwischen 40 und 120 und wird für den ersten Anschliff von der zu bearbeitenden Oberflächen verwendet. Somit lassen sich Kratzer, Unebenheiten und Oberflächen beseitigen. Zudem ist die grobe Körnung für Renovierungsarbeiten geeignet, um z.B. Tapeten von Decken und Wänden zu entfernen. Es lässt sich viel Material in einer geringeu Zeit abtragen.
  2. Die mittlere Körnung liegt zwischen 150 und 180. Wenn Sie  ein Holzstück lackieren, können Sie damit unmittelbar nach dem Abschließen des Schleifvorganges beginnen. Zudem eignet sich diese Körnung besonders, um den ersten Anschliff bei Metallen vorzunehmen und sämtliche Lackreste zu entfernen.
  3. Die feine Körnung beträgt 220 bis 360 und lässt die Oberfläche vollständig glatt werden, sodass sich das Material optimal ölen oder wachsen lässt. Der Wert einer feinen Körnung kann bis zu 4000 annehmen, um einen hohen Feinschliff bei Lacken oder Metalloberflächen zu erzielen.